Colmar stadtrundgang
Museumstickets · Tagesausflüge · Besichtigungstouren.In der Rue de Turenne, wo sich auch das Naturhistorische Museum befindet, werfen wir von der kleinen Tränkbrücke einen ersten Blick auf das wunderschöne Klein-Venedig (Petite Venise) und die romantische Lauch. Am Fluss laden romantische Restaurants zum Verweilen ein. In die Nähe der Tränkbrücke treffen wir auf die Rue de la Herse, die hier abzweigt; am Ende des schmalen Sträßchens geht ein Weg hinab zum Ufer der Lauch, der am Restaurant "Cafeau St-Pierre" vorbeiführt. Ein kurzes Stück direkt am Fluss, an alten Fachwerkhäusern mit dazwischen-stehenden Weiden entlang, und man steigt die kleine Treppe zum Pont St-Pierre aufwärts. Von der Brücke bietet sich der schönste Blick auf Klein-Venedig mit der Martinskirche im Hintergrund.
Ein knappes Stück über den Boulevard St-Pierre, dann biegen wir rechts in die Rue du Manége ein, eine Straße mit vielen eindrucksvollen Gebäuden aus vergangener Zeit. Wir befinden uns nun links der Lauch und gelangen bald zum schönen "Hotel Maréchal", heute einer Romantikhotel. Davor am Schwarzenbergplatz stoßen wir auf Bartholdis Roesselmann-Brunnen. Als Schultheiß von Colmar verteidigte Roesselmann das Stadt gegen den Bischof von Straßburg und wurde dabei 1262 getötet. Von hier setzt man den Rundgang geradeaus auf der Rue de Jean fort, die an den heiligen Johannes von Jerusalem erinner, und gelangen zum Johanniterhaus/Maison des Chevaliers de St-Jean. Das 1608 im venezianischen Stil errichtete Gebäude beeindruckt wegen seiner schönen dreistöckigen Loggia. Die Straße endet in den Obstmarkt. Hier besichtigen wir das Haus Kern von 1594 mit hohem Volutengiebel sowie das in rotem Sandstein errichtete Gerichtsgebäude (Tribunal Civil), wo das oberste elsässische Justizamt im 18. Jahrhundert untergebracht war.
Der letzte Teil dieses Stadtspazierganges wird auf die Grand`Rue, am Alten Kaufhaus und dem Renaissancebau Maison Sandherr vorbei, in nördlicher Richtung fortgesetzt. Da steht rechter Hand in der Grand Rue Nr. 15 auch schon der repräsentative Renaissancebau des Arkadenhauses (Maison des Arcades), das durch den dreistöckigen Erker, seiner Volutengiebel und den Laubendurchgang auffällt. Es wurde 1606 zusammen mit dem Johanniterhaus von dem Architekten Schlicht Schmidt gebaut. Bald folgt die Kirche St-Matthieu, eine Franziskanergründung, deren Glockenturm von 1575 stammt. Die heute protestantische Kirche zeichnet sich durch die schlichte Einfach des Innenraumes aus. Glanzstück des Gotteshauses sind das Presbyterium von 1708 und die Fenster aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Eine Orgel von Andreas Silbermann (1732) vervollständigt das Gesamtbild. Ganz in die Nähe steht an der Place du 2 Février das alte Spital/Ancien Hôpital, ein weitläufiger Bau mittels zwei Flügeln aus dem 18. Jahrhundert.
Vom Jeanne-d Arc-Platz sollte man noch einen kleinen Abstecher in das Rue des Chasseurs machen, wo uns nochmals interessante Fachwerkhäuser und das typische Restaurant des Chasseurs erhoffen. Dann treten wir den Rückweg zum Unterlindenmuseum durch die Rue des Clefs (Fußgängerzone) an, die heute eine der wichtigsten Einkaufsstraßen Colmars ist. Inmitten dieser Straße kommen wir am Gerichtshof der ursprünglichen Zisterzienserkloster von Paris vorbei, die seit 1866 Sitz die Gebietspräfektur und später Rathaus war.
Neben den zahlreichen Kunstschätzen und der liebenswerten Altstadt hat Colmar aber auch eine überaus reizvolle Umgebung. Die Stadt ist einer vorzüglicher Ausgangspunkt für Ausflüge in die Vogesentäler und zu zahlreichen Wandergebieten.