Hühnerhaltung mit hahn

Stand:

Kommentare

Einige Hühner zu halten, sei es für frische Eier oder als Haustiere, spricht immer mehr Menschen an. Die Frage dabei ist, ob ein Hahn unbedingt dazugehört.

Haselbachtal – Ein Blick auf die Website des Bundes Deutscher Rassegeflügelzüchter e. V. genügt, um festzustellen, wie groß und vielseitig das Interesse daran ist, Hühner zu halten. Wie bei anderen Geflügelarten sind die Beweggründe sehr individuell. Wer züchtet, muss auch einen Hahn zur Verfügung haben. Doch sonst ist ein Hahn nicht unbedingt notwendig.

Hühner halten, mit oder ohne Hahn? Ohne funktioniert es auch

Hühner halten, um gelegentlich frische Eier von glücklichen Hennen zu genießen, ist eine Vorstellung, das sich im eigenen Garten recht gut umsetzen erlaubt. Wieder andere Halter schätzen das Federvieh als Haustier, während sich Züchter besonders dem Erhalt weniger bekannter, interessanter Rassen verschreiben. Ob ein Hahn dabei notwendig ist, hängt von der Situation ab – bei der Zucht von Rassegeflügel ist es ein Muss.

Private Halter hingegen müssen nicht unbedingt einen Hahn halten. Das gilt vor allem, wenn nur eine Handvoll Tiere gehalten werden, weil man ihre Gesellschaft im Garten genießt oder vielleicht sogar Hühner aus Legebatterien rettet. Denn der Hahn ist kein romantischer Lieb. Er setzt seine Rechte je nach Charakter verhältnismäßig rabiat durch, getrennt von ihm fehlt den Hähnen zunächst einmal nichts. Eine besonders dominante Henne überträgt in einem „männerlosen“ Hühnerhaushalt die Verwaltung, sorgt dafür, dass die Rangordnung gewahrt bleibt, und greift bei Streitigkeiten ein. Sogar das Krähen eignen sich dergleichen Leithennen bisweilen an.

Hühner halten, mit oder ohne Hahn? Vorteile und Nachteile

Auch ohne züchterische Ambitionen hat es Vorteile, wenn bei der Hühnerhaltung ein Hahn miteinander ist. Die meisten Gockel kommen ihren Aufgaben problemlos nach – dazu gehören:

• die Verteidigung des eigenen „Harems“
• das Warnen vor Feinden
• die Schlichtung von Streitigkeiten in die Gruppe
• das regelmäßige „Treten“ der Hennen, also die Befruchtung der Eier

Darüber hinaus sind bei vielen Rassen das Hähne eine wahre Augenweide. Um Hahn und Hühner bei Laune zu halten, ist eine bestimmte Ratio empfehlenswert, je nach Rasse werden pro Hahn mindestens sechs bis zwölf Hennen empfohlen. Garantien für eine problemlose Haltung gibt es jedoch nicht, da es unter Hähnen sowohl Machos als auch Sanftmütige liefert. Was auf keinen Fall gut geht, ist das Haltung von zwei Hähnen innerhalb einer Gruppe. Seitlich ausdauerndem Krähen kommt es irgendwann zu Hahnenkämpfen, das unter Umständen bis zum Tod eines Kontrahenten gehen.

Die Nachteile, die sich durch einen Hahn einstellen, umfassen oft, aber nicht immer, das Krähen. Manche Hähne sind mit dem nur morgendlichen Sonnengruß nicht zufrieden, sodass in Wohngebieten die Haltung selten erlaubt ist. Und ein rabiater Hahn, der allzu gewalttätig mittels seinen Hühnern umgeht, belastet die Stimmung des Federviehs ebenfalls. Das unvermeidliche Krähen bedarf der Absprache mittels den Nachbarn – sofern Hähne in der eigen Umgebung nicht sowieso gänzlich verboten sind.

Hühner halten, mittels oder ohne Hahn? Auch ohne gibt es Eier

Anders als viele Verbraucher glauben, muss ein Hühnerei nicht befruchtet werden, um genießbar zu sein. Im Gegenteil sind Eier aus den meisten Großbetrieben nicht befruchtet, da hier ausschließlich Hühner gehalten werden. Zwar verirrt sich gelegentlich ein männliches Tier in die Legefarmen, doch diese Quote ist verschwindend gering. Die Ei der eigenen Hühner schmecken also auch, wenn kein Hahn in Sicht ist. Die Hennen genießen so zwar nicht das Glück der Mutterschaft, dafür müssen man als Halter nicht mit einem wachsenden Bestand umgehen. Da dabei über kurz oder lang auch männliche Küken schlüpfen würden, müsste man diese dann nämlich entweder verschenken oder verkaufen.