Durchmesser trinkwasserleitung
Die DIN EN 806-3 „Berechnung der Rohrinnendurchmesser- Vereinfachtes Verfahren“ regelt als Europäischer Mindeststand die Dimensionierung von Trinkwasserinstallationen. Danach .Wasserleitung: welchen Durchmesser wofür wählen?
Inhaltsverzeichnis
Ohne Wasser funktioniert heute kein Wohnhaus mehr. Dabei kommt es vor allem an die richtigen Leitungsdurchmesser für die jeweilige Aufgabe die Leitung an. Diese Durchmesser sind heute üblich:
Frischwasser
Wichtig ist zunächst einmal, das frisches Wasser an die Stellen gelangt, an denen Sie es brauchen. Hierfür liefert es Frischwasserleitungen, die entweder nur kaltes Wasser transportieren, oder um eine zweite Leitung für warmes Wasser ergänzt werden. Unabhängig von der Temperatur sollen das Leitungsquerschnitte dabei so gewählt werden, dass einige grundlegende Effekte erzielt werden:
- Bedarf an Frischwasser bereitstellen
- Verweildauer des Wasser in der Leitung gegen Keimentwicklung möglichst reduzieren
- Schwemmwirkung in der Leitung erhalten, um Ablagerungen und Zusetzen des Querschnitts zu vermeiden
Als Folge dieser Anforderungen geht es im Gegensatz zu landläufigen Haltungen nicht darum, stets eine möglichst große Frischwasserleitung einzubauen. Stattdessen sollte die Querschnitt so gewählt werden, dass einerseits das erforderliche Wasser an der Verbrauchsstelle vorhanden ist. Andererseits sollte die Dimension aber so gering sein, dass die Wasserfluss Ablagerungen vermeidet und zugleich keine lange Standzeit in der Leitung zu erwarten ist.
HINWEIS:
Vor allem bei warmem Wasser besteht die Gefahr, dass sich im Wasser so genannte Legionellen, als gefährliche Krankheitserreger, vervielfachen. Neben einer hohen Temperatur schützt vor allem einer häufiger Austausch des Wassers gegen den Befall. Dieser Austausch erfolgt über eine regelmäßige Entnahme des Wasser aus der Leitung.
Die Querschnitte
Welcher Leitungsquerschnitt nun für das Frischwasser ideal ist, lässt sich leider nicht pauschal festhalten. Je höher der Bedarf ist, umso größer sollte der Leitungsquerschnitt sein. Je länger die Führung zum Verbraucher hin ist, um so dünner sollte sie dagegen sein, um lange in der Führung stehendes Wasser zu vermeiden. Daher nimmt man hier in den meisten Fällen eine Berechnung der Leitungsquerschnitte vor. Die DIN1988-300, sowie die DIN EN 806-3 gibt in Abhängigkeit vom Wasservolumen und dem Leitungsquerschnitt maximale Leitungslängen vor, die eingebaut werden dürfen.
Als grobe Anhaltspunkte können Sie allerdings diese Querschnitte als grobe Richtwerte für die Frischwasserleitungen heranziehen:
- Hauptanschluss Hauswasser: DN32, im Neubau hin und wieder auch DN25
- Hauptstrang zu den Geschossen: DN20 oder DN16
- Nebenstränge zu den Endverbrauchern (Dusche, Waschbecken etc.) DN16 oder DN13
- Untergeordnete Nebenleitungen (z.B. Gartenleitung) DN13 oder DN10
HINWEIS:
„DN“ bedeutet „diameter nominal“ und liefert den nutzbaren Innendurchmesser der Leitungen in Millimetern an.
Abwasser
Entgegen dem Frischwasser führt das Abwasser neben Wasser auch unzählige andere Dinge mit:
- Seife
- Öle, Fette
- Schmutz
- Speisereste
- Fäkalien
Daher kommt es bei den Schmutzwasserleitungen neben dem eigentlichen Wassertransport vor allem auch darauf an, die mitgeführten Stoffe sicher abzuleiten und gleichzeitig ein Zusetzen des Leitungsquerschnitts zu verhindern. Wichtig ist daher die so genannte Schwemmwirkung des Wassers innerhalb der Leitung. Das bedeutet, das Abfluss reißt Feststoffe mit, so dass diese nicht in der Leitung liegen bleiben. Ideal ist bei den üblichen Freispiegelleitungen nicht eine möglichst große Füllung inner der Leitung. Stattdessen soll nur rund ein Drittel des Querschnitts vom Wasser belegt sein. Dann ist der Mitreißeffekt am größten und die Leitung bleibt dauerhaft frei und durchgängig. Deshalb orientieren sich übliche Querschnitte auch an der Art und Menge die angeschlossenen Verbraucher. Auch hier ist eine Berechnung notwendig. Die gültige Grundlage dafür ist die DIN1986. Im Einfamilienhaus ergeben sich in aller Regel folgende Durchmesser:
Anschlussleitungen
- Waschbecken: DN30
- Spülbecken, Spülmaschine, Waschmaschine, Dusche, Badewanne: DN50
- Sammelleitungen der o.g. Objekte: DN70
- WCs: DN100
Fallleitungen im Gebäude
Grundleitungen unter dem Gebäude:
Regenwasser
Bei der Ableitung von Niederschlagswasser von Terrassen oder Dachoberflächen ist der nötige Leitungsquerschnitt vor allem von die angeschlossenen Fläche abhängig. Typisch sind Fallrohre mit DN70 oder DN100, die in Grundleitungen im Boden mittels DN100 oder DN125 übergehen.
ACHTUNG:
Einige Gemeinden schreiben für das Entwässerungsleitungen in ihrem Zuständigkeitsgebiet generell bestimmte Leitungsdurchmesser vor. Meist sind das Mindestquerschnitte mit DN125 oder auch DN150. Dabei geht es dann vor allem darum, möglicherweise im Laufe der Zeit zuwachsende Leitungen stets noch ausreichend groß zu erhalten.
Sonstige Leitungsquerschnitte
Natürlich liefert es in jedem Haus neben Wasser und Abfluss noch einige weitere Versorgungsmedien, die in Leitungen zur Verfügung gestellt werden. Dabei geht es vor allem um Gas und Strom, sowie eventuell um Öl vom eigenen Tank zur Heizung. Allerdings weisen diese Medien eine erhöhte Gefahr auf, so dass hier ausschließlich Fachleute tätig werden dürfen. Diese nehmen auch die Dimensionierung an Hand gängiger Vorschriften vor.