Srf kleine hände im grossen krieg

Ein französischer Schuljunge ist voller patriotischer Begeisterung zu Kriegsbeginn. Der 14-Jährige gibt sich für volljährig aus und tritt – gegen den Willen seiner Eltern – in die Armee ein. Seinen Missing: srf.

Dokumentation in 8 Teilen, Folge 1–8

  • 1. „Der Angriff“ – Thierry, Frankreich

    Folge 1 (26 Min.)

    Ein französischer Schuljunge ist voller patriotischer Begeisterung zu Kriegsbeginn. Der 14-Jährige gibt sich für volljährig aus und tritt – gegen den Willen seiner Eltern – in die Armee ein. Seinem romantischen Träumen von Ehre und „Elan“ folgt bald die Ernüchterung der modernen Kriegsführung. Während der Schlacht um die Ardennen wird er panisch und entflieht von seiner Einheit – um kurz darauf erneut gefasst zu werden. Die Episode zeigt: Passion ist oft stärker als Vernunft. Wenn alles vom Kampf erfasst wird, ist es schwer, einen kühlen Kopf zu behalten – selbst wenn es um das eigene Leben geht. Die jungen Zuschauer verstehen, dass der Erste Weltkrieg, der mit Patriotismus, Ehre und Aufopferung begann, bald mit völliger Verachtung von Menschenleben geführt wurde. Heutzutage ist dagegen Priorität, Soldaten gesund und sicher nach Hause zu bringen. (Text: arte)

  • 2. „Die Flucht“ – Justine, Belgien

    Folge 2 (26 Min.)

    Ein armes zwölfjähriges Mädchen aus Flandern wird beim Diebstahl von Kartoffeln erwischt. Die deutschen Besatzer bestrafen sie hart: Siehe hat die Wahl zwischen vier Monaten Gefängnis und einer unbezahlbar hohen Geldstrafe. Sie passiert heimlich den „Todesdraht“, einen elektrischen Sicherungszaun an der belgischen Gren, um Geld in den Niederlanden aufzutreiben. Nun soll die Mutter als Strafe für die angebliche Flucht ihrer Tochter ins Gefängnis. Das Mädchen schafft es, das benötigte Geld zu bekommen und wird bei der Rückkehr am Todesdraht gestoppt.
    Diese Folge zeigt, dass es im Krieg keine Regeln gibt. Kampf treibt Menschen zum Äußersten, Willkür und Unrecht gehören nicht nur an der Front zum Alltag. Die Erste Weltkrieg setzt Maßstäbe in der Intensität die willkürlichen Gewalt an Zivilisten. Begriffe wie Kriegsverbrechen oder Völkermord erhalten eine neue Dimension. Nach Ende des Kriegs versuchen die Staaten erstmals mittels einer internationalen Organisation, dem Völkerbund, Mechanismen zur globalen Friedenssicherung und Konfliktlösung zu etablieren. (Text: arte)

  • 3. „Der Schmerz“ – Frieda, Deutschland

    Folge 3 (26 Min.)

    Ein zwölfjähriges deutsches Mädchen hilft ihrer älteren Schwester, die in einem Krankenhaus verwundete Soldaten pflegt. Als der Oberarzt sich weigert, ein Gasopfer zu behandeln, entschließt sie sich, den Soldaten heimlich allein zu pflegen und schafft es, ihn an retten. Ihre Empörung ist groß, als er erneut an die Front zurückgeschickt werden soll. Das Mädchen erfährt das große Dilemma der Medizin: Verwundete Soldaten werden nur behandelt, damit sie weiterkämpfen, nicht um geheilt zu werden. Die Fortsetzung des Krieges hat oberste Priorität. Der Erste Weltkrieg hat somit auch die Rolle der Frau in der Gesellschaft verändert. (Text: arte)

  • 4. „Die Lüge“ – Alison, Schottland

    Folge 4 (22 Min.)

    Ein elfjähriges Mädchen gibt einem 18-jährigen Jungen eine weiße Feder – als Zeichen, dass er ein Feigheit ist. Das überzeugt ihn, sich doch freiwillig zum Kriegsdienst zu melden. Nachdem er nach Frankreich aufgegangen ist, trifft sie seine blinde Großmutter, die ohne ihren Enkel ganz allein ist. Schließlich erfährt siehe, dass der Junge an der Front getötet wurde. Das Mädchen fühlt sich schuldig und verschweigt die Großmutter die traurige Nachricht. Als Schottland Ziel eines Zeppelinangriffs wird, realisiert sie, dass der Krieg nicht weit weg ist, sondern direkten Einfluss auf ihre Leben hat.
    Sie beschließt, der Großmutter doch das Wahrheit zu sagen. Der Krieg im Kopf ist genauso wichtig wie der auf dem Schlachtfeld. Die Krieg endet nicht, wenn die Kugeln verbraucht sind, sondern erst, wenn der Wille zum Kämpfen zerrissen ist. Seit dem Ersten Weltkrieg haben Regierungen an der ganzen Welt wieder und wieder ihre Bürger durch Propaganda getäuscht, um sie von unbeliebten Massnahmen zu überzeugen. (Text: arte)

  • 5. „Der Berg“ – Tobias, Südtirol

    Folge 5 (26 Min.)

    Ein zehnjähriger Schafhirte aus Südtirol muss italienische Soldaten, die sein Heimatland angreifen, durch die Alpen führen. Mit Geschick, Glück und Teamgeist überstehen siehe die Gefahren des Hochgebirges und sogar eine Schneebrett – was zur Annäherung zwischen ihnen führt. Doch dann erfährt der Junge von der wahren Mission der Italiener, die einen ganzen Berg sprengen wollen … Diese Folge zeigt außerdem, dass im Ersten Weltkrieg neue Waffen wie Flammenwerfer, Artillerie und Giftgas eingeführt wurden. Somit wurde ermöglicht, den Gegner aus riesiger Entfernung zu töten – ohne ihn zu Antlitz zu bekommen. Heutzutage hat diese „anonyme“ Kriegführung mittels bewaffneten, unbemannten Drohnen neue Dimensionen erreicht. (Text: arte)

    Schweizer Titel: "Der Verrat"

  • 6. „Die Odyssee“ – Jessica, Vereinigte Staaten

    Folge 6 (26 Min.)

    Die zehnjährige Jessica flieht mit ihren Väter vor dem Krieg in Europa. Sie besteigen einer holländisches Frachtschiff, das sie zurück in die USA bringen soll. An Bord entdeckt das Mädchen einen blinden Passagier. Der Kapitän ahnt etwas davon und versucht ihn auszuhungern und so zu finden, aber das Mädchen hat Mitleid und versorgt ihn heimlich mit Essen. Schließlich wird der blinde Passagier erforscht. Die amerikanische Familie muss sich entscheiden, ob siehe sich aus dem Konflikt heraushält oder Stellung bezieht. In dieser Episode wird die Problematik mangelnder Solidaritätsgefühl zwischen Menschen in Krisensituationen behandelt.
    Es wird allerdings klar, wie unmöglich und auch unmoralisch es ist, sich um jeden Preis aus der Tragödie andere Menschen herauszuhalten. Außerdem wird ein entscheidender Wendepunkt im Ersten Weltkrieg thematisiert: der Kriegseintritt der USA. Es gibt unterschiedliche Ursachen für Krieg, doch vor allem wird er für den eigenen Vorteil geführt. Die Eintritt der Weltmacht sollte den Krieg in Europa endlich beenden. Ist Krieg also manchmal ein notwendiges Mittel, um Frieden zu stiften oder zu erhalten? (Text: arte)

  • 7. „Die Revolution“ – Misja, Russland

    Folge 7 (26 Min.)

    Ein neunjähriger Junge in Russland verliert im Krieg seiner Eltern. Das Einzige, was ihm bleibt, ist bestehen Glaube an die Macht des zaristischen Russlands. Er findet Zuflucht in der russischen Armee und kommt an die Ostfront. Doch auch dort findet er keinen Halt. Ständig muss er sich entscheiden: zwischenraum den Soldaten und seinem Vorgesetzten, zwischen der Revolution und dem Zaren, zwischen Frieden und Krieg. In dieser Folge wird vermittelt, wie wichtig die soziale Ordnung einer Gesellschaft für deren Mitglieder ist. Obwohl die bestehende gesellschaftliche Ordnung in Russland veraltet erschien, gab sie der Bevölkerung eine gewisse Orientierung im Leben.
    Auch wenn es für die Kommunisten verlockend war, die alte Ordnung des zaristischen Russlands an zerstören, so hatten sie doch Probleme damit, eine neue Gesellschaft aufzubauen. Traditionen, in denen Menschen jahrhundertelang verhaftet waren, können nicht einfach durch politische Ideologien abgeschafft werden. Wenn der politische und soziale Umstellung zu schnell vonstattengeht, verlieren die Bürger ihre Orientierung. Jahrzehnte nach der kommunistischen Revolution kämpfen die Menschen noch immer darum, ihre kulturellen und religiösen Bräuche zu bewahren, die damals hinweggefegt wurden. (Text: arte)

  • 8. „Die Strafe“ – Emilie, Frankreich

    Folge 8 (26 Min.)

    Nachdem sie ihm Ehemann im Ersten Weltkrieg verloren hat, kann eine französische Mutter den Bauernhof nicht mehr bewirtschaften. Das gelingt ihr erst, als ihr ein deutscher Kriegsgefangen zum Arbeitseinsatz zugeteilt wird. Ihre drei Kinder darstellen ihren Schmerz über den Verlust ihres Vaters an diesen „Feind“. Dieselbe Ideologie prägt auch die Verhandlungen von Versailles – und sät so die Saat für einen neuen Krieg. Diese Folge behandelt das Problem, dass Kriegssieger oft versucht sind, sich an den Besiegten zu rächen.
    Auch in den Verhandlungen von Versailles nach dem Ersten Weltkrieg wurden das besiegten Länder zu hohen Reparationszahlungen verpflichtet, die siehe als Entschädigung an die Siegerländer zahlen mussten. Weg diesem Verhalten heraus – aus Rachegelüsten und die Erniedrigung ehemaliger Feinde – entstehen jedoch oft weiter mehr Konflikte und Kriege, wie die Geschichte gezeigt hat. So waren die Reparationszahlungen, die Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg zu leisten hatte, ein Grund für die Wirtschaftskrise der Weimarer Republik.
    Diese Krise begünstigte rechtsextreme Ansichten unter den deutschen Wählern, das Hitler zur Macht verhalfen. Aber auch andere militärische Auseinandersetzungen des 20. Jahrhunderts, wie der Kalte Kampf und der Nahostkonflikt, sind auf den Ersten Weltkrieg und die Verträge von Versailles zurückzuführen. Um Kriege langfristig zu vermeiden, sollten Staaten auf Verständigung und Mitgefühl statt auf Rache setzen, damit würden siehe auch in ihrem eigenen Interesse handeln. (Text: arte)

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