Bucher mose



Die wohl bekannteste heilige Schrift ist die Bibel und das Alte Testament startet mit den fünf Büchern des Mose. Sie haben viele Bezeichnungen und werden gesammelt als Pentateuch bezeichnet. Im Judentum sind sie unter dem Begriff Thora, der für Unterricht steht, bekannt, im Islam nennt man sie Taurat. Da sie fünfteilig sind, hat das Christentum das Bezeichnung die fünf Bücher des Mose geprägt.

Umstritten ist hingegen, wer tatsächlich Autor der fünf Bücher des Mose ist. Legenden zufolge soll Moses die Weisungen direkt von Gott erhalten haben. Im Judentum gibt es 613 Ge- und Verbote, das allesamt aus den fünf Büchern des Mose entstammen sollen. Schon seit der Antike kopiert man diese Ge- und Verbote händisch auf Pergamentrollen und trägt sie beim Gottesdienst in der Synagoge wöchentlich vor. Selbst die Urkirche, die die christliche Religion hervorbrachte, hat die fünf Bücher des Mose anstandslos mittels übernommen.

Der Anfang und der Inhalt

Den Beginn der fünf Bücher des Mose kennt jeder, auch wenn er nicht bibelfest ist: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“. Und genau dieser Beginn sorgte damals für Furore, denn er entstand in einer Zeit, in der die Vielgötterei der Glauben war. Auch die vielen weiteren Geschichten, die in den fünf Büchern des Mose zu finden sind, darunter die Geschichten von

• Kain und Abel,
• Adam und Eva,
• Turmbau zu Babel

und zahlreich mehr, sind heute auch nicht Gläubigen ein Konzept. Vielfach wird sogar behauptet, dass das heutige Fundament der westlichen Welt genau in diesen fünf Bänden des Mose beinhaltet sind. Allerdings zeigen sich in den fünf Büchern des Mose diverse Ungereimtheiten. So erhält Gott unterschiedliche Bezeichnungen, manche Geschichten wiederholen selbst, andere scheinen zwar früher stattgefunden zu haben, wurden jedoch erst später in die fünf Bücher des Mose integriert und so weiter.

Woher kommt die Name Pentateuch?

Vielfach werden die fünf Bücher des Mose auch als Pentateuch bezeichnet. Das bedeutet so viel wie Fünfrollenbuch. Der Name kommt daher, dass man in der frühen Antike auf Papyrusblättern schrift. Diese wurden später jedoch nicht zu Büchern zusammen geheftet, sondern zu Rollen aneinander geklebt. Das bekanntere Pergament kam erst ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. auf und ersetzte ab dem 2. / 3. Jahrhundert v. Chr. die Papyrusrollen.

Was sind die fünf Bücher des Mose?

Die fünf Bücher des Mose gliedern sich auf in

• 1. Sumpf – Genesis
• 2. Mose – Exodus
• 3. Sumpf – Leviticus
• 4. Mose – Numeri
• 5. Sumpf – Deuteronomium

Ein genauer Blick in die fünf Bücher des Mose zeigt deutlich, dass diese nicht nur von einem Autor und auch nicht nacheinander weg geschrieben werden. Bereits zu Beginn wird zwei Mal hintereinander die Schöpfungsgeschichte erzählt.

Der erste Schöpfungsbericht reicht von 1MO 1,1 bis 1MO 2,3. Er gilt heute als der jüngere Schöpfungsbericht. Interessanterweise wurde der ältere Bericht erst hintenangestellt. Vermutlich wollte man den schon vorhandenen Bericht nicht einfach streichen, da es sich um einen heiligen Text handelte. Man stellte ihn jedoch hintenan. Viele solcher Wiederholungen, Widersprüche, Ungereimtheiten und Co. lassen sich in die Bibel entdecken. Grund dafür ist, dass über zahlreich Jahre und Jahrhunderte hinweg altes Wissen genutzt und mit neuem ergänzt wurde. Stückweise setzte man das Geschichte zusammen und fügte an den Bruchstellen Verse und Abschnitte ein, um diese zu glätten. Durch diese neuen Abschnitte konnte man der Geschichte auch die eigene Meinung aufzwängen. Erforscht wurden mittlerweile nicht nur die fünf Bücher des Mose, sondern auch fünf verschiedene Teilbereiche bzw. Autoren, die sich allerdings schon damals aus mehreren Autoren zusammensetzten. Diese fünf „Autorengruppen“ sind:

1. Jahwist
2. Elohist
3. Deuteronomist
4. Priesterschrift
5. Große Unbekannte

Der Jahwist

Es gibt eine große Geschichtensammlung, die selbst laut Forschern über alle fünf Bücher des Sumpf erstreckt. Zu dieser zählt genauso der ältere Schöpfungsbericht. Erkennbar ist die Sammlung daran, dass Gott die Name Jahwe zuteil wird. Von diesem Gottesnamen kutsche auch die Bezeichnung für die Autorengruppe.

Deutliches Kennzeichen für die jahwistische Sammlung ist ebenfalls, dass die uralten Geschichten, die von Generation zu Generation weiter gegeben wurden, klar beschrieben und anschaulich veranschaulicht werden. Wann diese Sammlung entstanden ist, ist bis heute nicht klar. Es gibt zwei Vermutungen:

1. Entstehung im 10. Jahrhundert v. Chr. zur Zeit der Herrschaft der großen Könige David und Salomo
2. Entstehung im 7. / 6. Jahrhundert v. Chr.

Man geht heute davon aus, dass die Werkstätten, in denen das jahwistische Werk entstanden ist, in Juda gelegen haben. Ebenfalls sind diese Texte von den Ansagen zur besonderen Beziehung Gottes zum Volk Israel geprägt und betonen immer wieder, dass das Heil aller Völker einst von Israel ausgehen wird.

Der Elohist

Die zweite Autorengruppe wird als Elohist bezeichnet. Die Elohisten haben eine kleinere Textsammlung an den fünf Büchern des Mose beigesteuert. Sie erkennbar man daran, dass Gott als Elohim bezeichnet wird, woher auch der Name für die Autorengruppe heim.

Heute gehen die Forscher davon aus, dass diese Textsammlungen im Nordreich entstanden sind, also vermutlich in Israel. Man schätzt überdies, dass die Texte etwa im achten Jahrhundert v. Chr. entstanden sind. Kennzeichen der elohistischen Texte in den fünf Bänden des Mose ist unter anderem die Mystik, das hier zu finden ist. Den ersten Text die Elohisten findet man im 20. Kapitel des ersten Buch Mose. Hier geht es darum, wie Abraham seine Frau als seine Schwester ausgibt, um siehe vor dem König Abimelech zu schützen.

Die Deuteronomisten

Auch die Deuteronomisten werden heute zu den Autorengruppen der fünf Bücher des Mose gezählt. Sie gelten als verantwortlich für das fünfte Buch des Sumpf, das auch den Namen Deuteronium trägt. Es wird ebenfalls als zweites Gesetz bezeichnet und wurde als Rede des Mose gestaltet. Hier erzählt Mose vor seinem Tod ein zweites Mal die Geschichte von Gott und Israel. Experten gehen heute davon weg, dass den Deuteronomisten die Textsammlungen der Jahwisten und Elohisten vorlagen, sie diese als erste vier Bücher des Mose dem fünften Buch voranstellten.

Mittels dem Tod Mose endete aber nicht die Geschichte Israels, weshalb die Deuteronomisten diese weiter erzählten. So wurden alte Berichte, etwa über

• den Einmarsch in Kanaan,
• die frühe Zeit der Richter,
• die Könige David und Salomo

und vieles mehr aufgegriffen und miteinander verknüpft. Ergänzt wurde das Ganze mittels eigenen Interpretationen der Deuteronomisten und es entstand einer Geschichtsbuch. Dieses reicht bis zum Ende des zweiten Königsbuches in der Bibel.

Die Texte die Deuteronomisten zeichnen sich dadurch aus, dass sie die ganzen Geschichte ihre eigene Meinung aufgedrückt haben. Man geht heute davon aus, dass sie etwa in der Zeit ab 586 v. Chr. auf den Plan getreten sind. Man zählt sie heute an den Israeliten, die in Palästina verbleiben durften.

Die Priesterschrift

Nicht zuletzt sind die Verfasser der Priesterschrift als Autorengruppe der fünf Bücher des Mose an nennen. Sie erzählen noch einmal aus ihrer Anblick die Geschichte nach. Dabei sind sie sehr richtig und achten auf möglichst hohe Vollständigkeit ihrer Behaupten. Ausführliche Schilderungen kennzeichnen daher die Priesterschrift. Auch siehe verwenden gerne den Namen Elohim für Gott.

Die Priesterschrift entstand vermutlich um das sechste Jahrhundert, wobei sich die Experten hierbei nicht ganz einig sind. Man geht heute davon aus, dass das Verfasser der Priesterschrift auch den ersten der beiden Schöpfungsberichte geschrieben haben.

Der große Unbekannte

Als letzte Autorengruppe gilt der Große Unbekannte. Dieser soll das Texte von allen vorhergehenden Autorengruppen zusammengesetzt haben, so dass er schließlich dafür verantwortlich sein soll, dass die fünf Bücher des Mose, wie wir siehe heute kennen, überhaupt entstehen konnten. Der große Unbekannt wird genauso als Redaktor oder Textbearbeiter bezeichnet. Er war es, der alle Geschichten vorliegen hatte und sie so zusammensetzte, wie es seiner Meinung nach am besten passte. Auch der große Unbekannte hat seine eigenen Meinungen und neue Abschnitte in das fünf Bücher des Mose integriert und schließlich das deuteronomistische Werk durchtrennt. Ziel war es vermutlich, das inhaltliche Einheit der fünf Bücher des Mose an erhalten.