Reizhusten durch sodbrennen
Reflux, landläufig auch als Sodbrennen bekannt, kann verschiedene Ursachen haben und kann manchmal nur temporär auftreten, z. B. bei Schwangerschaft. Akut kann Sodbrennen Husten .Stiller Reflux: Was hilft gegen Sodbrennen?
Stand: 05.07.2021 09:49 Uhr
Schluckbeschwerden, Husten, Heiserkeit und Räuspern können auf eine Refluxkrankheit hinweisen. Die Symptome einer stillen Reflux-Erkrankung sind unspezifisch.
Der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre (Reflux) führt häufig zu klassischem Sodbrennen: Zum Beispiel nach einem üppigen Essen, nach Alkohol oder abends, wenn man im Bett liegt, macht sich ein schmerzhaftes Brennen in der Brust bemerkbar. Beim sogenannten stillen Reflux steigt die Magensäure in Form feinster Tröpfchen bis zum Rachen auf und reizt Kehlkopf, Stimmbänder und Atemwege. Wenn die Magensäure vorwiegend im Liegen aufwärts, zeigen sich die Beschwerden oft schon direkt frühmorgens nach dem Aufstehen.
Stiller Reflux: Symptome erkennen
Die Symptome einer stillen Reflux-Erkrankung sind meist unspezifisch:
- chronischer Husten
- Rachenentzündung
- Heiserkeit
- Kloßgefühl im Hals
- Räusperzwang
- Asthma und Atemprobleme
- Wiederkehrende Halsschmerzen
- Schluckbeschwerden
- vermehrte Schleimbildung im Rachen
- chronische Nasennebenhöhlenentzündung
Diagnose per Magenspiegelung und pH-Metrie
Ob ein Reflux vorliegt, lässt selbst mit einer Magenspiegelung erkennen: Am Übergang zwischen Magen und Speiseröhre ist die Schleimhaut gerötet und verletzt. Um bei Beschwerden im Hals herauszufinden, ob sauer Gase aus dem Magen die Ursache sind, wird eine sogenannte pH-Metrie durchgeführt: Dabei schiebt der Doktor eine kleine Sonde durch die Nase in den Rachen. Die Sonde misst 24 Stunden lang den Säurewert und gibt so Hinweise, ob Gase weg dem Magen aufsteigen und ob ein unbemerkter Reflux vorliegt, der in einer Magenspiegelung nicht zu erkennen war.
In einigen Fällen kommt die Säure nicht weg dem Magen, sondern entsteht in der Speiseröhre eigen. Dort wächst dann eine sogenannte heterotope Magenschleimhaut und produziert Magensäure, die das obere Ende der Ösophagus und den Kehlkopf reizen kann. Durch Entfernung die heterotopen Magenschleimhaut lässt sich das Problem beseitigen.
Pepsine: Magenenzyme als mögliche Ursache
Pepsine sind Magenenzyme, die die Futter im Magen zersetzen. Sie können zusammen mit die Magensäure als eine Art Gas über die Ösophagus hochsteigen - bis in Rachen und Kehlkopf. Dort dringen sie in die Schleimhautzellen ein. Entsteht im Kehlkopf ein saures Milieu, etwa durch die falsch Nahrung, werden die Pepsine aktiviert. Sie beginnen, das Schleimhäute im Kehlkopf zu zersetzen.
Wie groß der Einfluss der Pepsine bei einem unbemerkten Reflux genau ist, wird noch erforscht. Bei jedem Patienten ist das unterschiedlich.
Medikamente und richtige Ernährung bei Reflux
Ein stiller Reflux wird wie Sodbrennen behandelt - mit sogenannten Protonenpumpeninhibitoren. Sie sorgen dafür, dass der Magen weniger Salzsäure produziert. Bei gelegentlichen Beschwerden können auchsogenannte Antazida eingesetzt werden.
Um das Problem auf Dauer in den Griff zu bekommen, kommt es vor allem auf das richtige Ernährung an: Wer an Reflux leidet, sollte viel Eiweiß, wenig Süßes und eher kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen, nicht zu spät essen und Übergewicht vermeiden.
Experten und Expertinnen zum Thema
Prof. Dr. Jürgen Pohl, Chefarzt
GastroClinic
Asklepios Klinik Altona
Paul-Ehrlich-Straße 1
22763 Hamburg
(040) 18 18 81-12 01
www.asklepios.com
Priv.-Doz. Dr. Christina Pflug, Klinikdirektorin
Klinik und Poliklinik für Hör-, Stimm- und Sprachheilkunde
Kopf- und Neurozentrum
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistraße 52
20246 Hamburg
(040) 74 10-59 340
www.uke.de
Prof. Dr. Markus M. Hess, Facharzt für HNO-Heilkunde, Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie
Deutsche Stimmklinik
Martinistraße 64
20251 Hamburg
(040) 513 130 07
www.stimmklinik.de
Priv.-Doz. Dr. Viola Andresen, MSc, Leitung Ernährungsteam
Israelitisches Krankenhaus
Orchideenstieg 14
22297 Hamburg
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