Flugroute störche
Nur vereinzelte Störche geraten von den beschriebenen Hauptrouten ab, gelangen nach Sizilien und überqueren von dort aus das Mittelmeer, um am Kap Bon in Tunesien Afrika zu erreichen.Von Strömungen des Windes lassen sich die Vögel treiben, verlieren aber nie die Richtung. Es scheint so, als gäbe es unsichtbare Highways der Lüfte, auf denen die Zugvögel auf ihren Routen reisen. Wir machen die Routen sichtbar und gewähren Live-Einblicke in Storchennester
Flugrouten der Zugvögel weltweit
Wie unsichtbare Autobahnen ziehen sich die Flugrouten viel Zugvögel über unsere Erdkugel. Den weitesten Weg liegt die Küstenseeschwalbe zurück - sie pendelt zwischen Nord- und Südpol. Eine Gruppe von Steinschmätzern flattert regelmäßig von Alaska nach Zentralafrika.
Der Knutt schafft Strecken von immerhin 4000 Kilometern, zum Beispiel von Kanada nach Brasilien oder von Ostsibirien nach Australien. Gänse reisen von Grönland nach Großbritannien und Irland; Pelikan drehen nur eine Runde durch Westafrika.
Jedes Jahr im April verlassen die Kurzschwanz-Sturmtaucher ihre Inseln zwischenraum Tasmanien und Australien und ziehen rund 30.000 Kilometer über den Pazifik. Zwischen dem 20. und 23. November kehren sie zurück - immer genau zwischenraum 19.40 und 20 Uhr! Wie sie das machen? Ein Rätsel!
Um genaue Informationen über die Reisewege von Zugvögeln zu erhalten, statten Ornithologen einzelne Tiere mit Sendern aus und verfolgen sie via Satellit. Die Ergebnisse werden auf Karten, wie Ihr siehe hier aufrufen könnt, eingetragen.
Die Wanderroute der Kraniche "Wanja", "Svenja" und "Anjeschka" quer über den Kontinent nach Spanien gibt es auf dieser Website an sehen. Klickt zuerst auf der Seite Naturdetektive.de des Bundesamtes für Naturschutz und dann auf den Stück zu den Kranichen (Eintrag "Satelliten-Telemetrie").
Storche: nicht jed nimmt den Weg nach Süden
Lange hat man geglaubt, dass Vögel einer Spezies auch so ziemlich die gleichen Routen haben und die selben Ziele ansteuern. Stimmt aber nicht: Bei den Weißstörchen etwa gibt es eine "Westgruppe", die von Niedersachsen, Holland, dem Elsass und der Schweiz nach West- und Zentralafrika zieht.
Eine "Ostgruppe", die unter anderen in Mecklenburg-Vorpommern, Polen und Russland lebt und das lieber nach Ost- und Südafrika fliegt. Vielleicht, weil sie sich so nicht ins Gehege kommen.
An der Website von SOS-Storch könnt Ihr die Reiseweg von "Westgruppen-Störchen" ansehen.
QuizWas wisst ihr über Zugvögel?
Im Spätsommer und im Frühjahr können wir Zugvögel am Himmel beobachten. Doch wie orientieren sie sich und lenken ihre Flugdauer? Testet euer Wissen!
In der Karte, die Ihr oben auf der Seite schon gesehen habt (http://www.naturdetektive.de), waren die "Ostgruppen-Störche" stärker vertreten.
Eine tolle Seite extra für Euch rund um das Thema Storchenzug findet Ihr unter www.storchenzug.de/kinderseiten. Hier liefert es Infos z. B. zu den Gefahren, das auf der langen Reise auf die Vögel lauern oder was Störche eigentlich so über den Rest des Jahres treiben. Und Ihr erfahrt auch, wie Satelliten-Telemetrie- so heißt der Fachausdruck für die Forschung des Vogelzuges mittels Sendern und Satellitenübertragung - tatsächlich funktioniert.
Frühling: Die Zugvögel kommen zurück
Im Frühjahr kehren die Zugvögel aus ihren Überwinterungsquartieren hinten. Die Vögel, die richtig weit weg fliegen, haben eine Art Kalender im Kopf. Jedes Jahr tun sie sich zur gleichen Zeit zurück auf den Weg in den Norden. Trotzdem können sie unterwegs auf das Wetter reagieren: Wenn der Winter bei uns mal etwas länger dauert, machen sie unterwegs Rast und warten, bis das Wetter besser wird.
Die warme Westwinde
Die Vögel, die nur bis nach Südeuropa fliegen, zum Beispiel nach Spanisch oder Frankreich, haben es leichter: Diese Vögel kommen mit den ersten warmen Westwinden zurück. Denn dann beginnt auch bei uns in Nordeuropa der Frühling. Falls sich der Frühling bei uns doch zeit etwas verspäten sollte, sind manche Vogelarten flexibel: Kraniche fliegen zum Beispiel wieder in wärmere Regionen hinten und starten später im Jahr einen neuen Versuch.
Und das könnt Ihr selber überprüfen: Wenn Ihre aufmersam aus dem Fenster schaut oder morgens einmal auf das Singen der Vögel lauscht.
Der BUND hat in Dünkelsbühl eine Live-Webcam auf dem Altrathausdach installiert. Dort könnt ihr live einen Blick in das Storchennest werfen. Klickt hier!
Schutz der Ziegen
Leider kommen jedes Jahr viele Vögel nie in ihren Winterquartieren an. "Für weit mehr als zwei Millionen von Zugvögeln wird die östliche Adria jedes Jahr zur Todesfalle. In den Feuchtgebieten an der Küste und im Hinterland sammeln sich Scharen von Vogeljägern und schießen auf die Tiere.
Damit drohen auch in Deutschland Arten wie die Knäkente zu verschwinden, denn die Abschüsse auf dem Fahrtstrecke bluten die Bestände aus“, warnt Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer der europaweit tätigen Naturschutzstiftung EuroNatur.
In den meisten Ländern entlang der Adria-Zugroute haben sich in den letzten Jahren die gesetzlichen Rahmenbedingungen zwar verbessert, doch mit der Umsetzung sieht es nach wie vor düster aus. Nicht einmal in ausgewiesen Schutzgebieten sind die Vögel in Sicherheit. Zudem werden Arten ungeachtet ihres Schutzstatus und außerhalb der Jagdzeiten in Mengen geschossen. Geahndet werden diese Verstöße nur in den seltensten Fällen.
"Wir fordern eine stärkere Überwachung und eine konsequentere juristische Verfolgung von Rechtsverletzungen. Nur so können wir die Zugvögel besser schützen", sagt Engel Schwaderer. Anlass zur Hoffnung gibt es in Albanien: Im Juni 2016 traf das albanische Parlament eine wegweisende Entscheidung: Der seit 2014 geltende, landesweite Jagdbann wurde um fünf Jahre verlängert.
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